Zuerst verbringe ich einige Zeit damit, dass ich mit ihr den Kontakt ausbaue. Ich verrate ihr meine ersten Eindrücke über sie: sie ist engagiert und aufgeschlossen. Dann erzähle ich ihr über meine Reaktion auf ihr Verhalten: ich spüre Wärme.
Ich erkundige mich bei ihr auch nach ihrem Eindruck über mich. Sie fühlt sich entspannt und denkt, dass ich eine freundliche Person bin.
Ich interessiere mich für die Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen mir und ihrem Vater.
Die Unterschiede: er kritisiert, wie viel Geld sie ausgibt; manchmal trinkt er zu viel und sie macht sich Sorgen, und das sagt ihm.
Die Ähnlichkeiten: er unterstützt und ermutigt sie.
Sie sagt, dass ihre Mutter ihr vertraut und beschwert sich bei ihr über ihren Vater.
Ich bitte Mary, Gefühle in ihrem Körper zu identifizieren: Steckenbleiben in ihrem Brustkorb, Spannung in dem Rücken und Hals, etwas Druck in dem Magen. Wir verbringen eine Weile Zeit, bis sie in diese Stellen einatmet.
Dann versetze ich mich in die Rolle ihres Vaters hinein und versuche, mir vorzustellen, was er sagen würde.
Ich spiele also ihren Vater und sage Mary folgendes:
„Ich will, dass du zurücktrittst; die Entscheidungen, die ich in meinem Leben treffe, sind meine Entscheidungen; du musst in deinem eigenen Leben weitergehen."
„Ich will, dass du verstehst, dass deine Mutter und ich unsere Probleme auf unsere Art und Weise lösen werden. Ich bitte dich also, dich in unsere Beziehung nicht einzumischen."
„Falls deine Mutter bei dir über mich beklagt, will ich, dass du dich zurückziehst und ihr ganz klar sagst, dass du darüber nicht hören willst."
Nach jeder einzelnen Behauptung fragte ich Mary, wie sie sich fühlte; sie war erleichtert.
Am Schluss bat ich sie, dass sie die Gefühle von Freilassung und Erleichterung tief einatmet.
Sie wollte ein anderes Problem im Zusammenhang mit ihrem Vater aufführen, ich bat sie aber, an diesem Punkt haltzumachen und eine gewisse Zeit mit dem Gefühl der Erleichterung zu verbringen.
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In diesem Prozess fing ich unmittelbar mit der Beziehungsbasis an, da ich wusste, dass ihr Problem ihren Vater betraf. Ich wollte auch die Situationen entdecken, in denen ich in einer ähnlichen oder gleichen Position war. Dieses Verfahren ermöglichte mir, ihre Probleme zu erkennen und herauszufinden, ob ich diese Probleme schon erfahren hatte.
Die Unterschiede und Ähnlichkeiten helfen bei der Bestimmung unserer Beziehung und trennen sie von mir, aber schaffen gleichzeitig einen Verknüpfungspunkt und ermöglichen, eine gewisse Gegenseitigkeit zwischen uns zu gründen.
Ganz offensichtlich spielt Mary in diesem Familiensystem die Erwachsene, was ich ungesund finde.
Durch die Visualisierung der Position ihres Vaters war ich imstande, ihr darüber Bescheid zu sagen, das auf sie wahrscheinlich eine Auswirkung machen konnte. Es ähnelt sich der Familienaufstellung.
Offenbar gibt es Probleme mit dem Alkohol, wir können aber alle Schwierigkeiten auf einmal nicht bekämpfen/überwinden. Die eindeutigste Sache ist, dass sie ihren Vater nicht mehr zu retten versucht. Damit, dass sie von „ihm selbst" die Botschaft von existenzieller Verantwortung hörte, war Mary imstande, sich zurückzuziehen und sich auf ihre eigenen Bedürfnisse zu konzentrieren.
Ihre Erleichterung weiste darauf hin, das wir auf dem richtigen Weg waren. Die anfängliche somatische Prüfung sorgte dafür, dass ich eine Grundlinie hatte und die Veränderungen verfolgen konnte.
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